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Sie brennt, die „Donnernessel“!

# Naturheilkunde | 22. Mai 2017

Sowie der Donnerstag dem germanischen Gott Thor geweiht ist, so auch die Brennessel. Thor steht für das Sinnbild von Fruchtbarkeit und Gewitter. Wie ein Blitzstrahl sengt und brennt die Nessel:das kennt jeder von uns, der sie berührt. Dabei ist dieses Brennen ganz gesund für unseren Körper, das wussten die Menschen schon früher und haben sich bei Gicht und Rheuma mit Brennessel behandelt. Heutzutage nennt man das in Fachsprache Urtifikation, das ist die äußerliche Behandlung mit Urtica dioica (lat. große Brennessel). Die Hautreizung ist eine medizinische Methode, die Durchblutung in Gang zu setzten und die bei rheumatischen Schmerzen, Arthrose, Ischiasschmerzen und  Leiden im Lendenwirbelbereich angewendet werden kann. Dafür gibt es Brennesselspiritus oder man schlägt sich mit frischen Brennesselkraut 1 x täglich an 3 aufeinander folgenden Tagen auf die schmerzenden Stellen, dann 2-3 Tage Pause usw. Die dabei entstehenden Bläschen auf der Haut sind heilsam.

Diese Art Bläschen kennen wir auch von allergischen Hautreaktionen, was auch Urtikaria genannt wird. Hier reagiert der Körper mit Hautbläschen, wenn er einen Stoff als fremd empfindet. Die allergische Reaktion hängt unter anderem mit Histamin zusammen, einem Gewebshormon, das auf der Haut Rötung, Schwellung, Juckreiz oder Schmerz auslösen kann, z.B. wenn wir von Insekten gestochen werden oder zu viel Sonne unsere Haut gereizt hat. Hier kommt die Brennessel wunderbar in einem Gel von Weleda zum Einsatz, wo sie zusammen mit Arnika kühlend, lindernd und abschwellend wirkt. (Combudoron®). Histamin findet man paradoxerweise auch in der Brennessel. Hier wirkt es allerdings heilsam und allergiereduzierend.

Die Brennessel wird auch als großer Heiler bezeichnet. Es gibt also noch viele andere Möglichkeiten die „Brennende“ zu nutzen. Wenn man sie chemisch untersucht, stellt man fest, dass sie sehr viel Eisen, aber auch Calcium, Kalium, Kieselsäure und Chlorophyll enthält. Dabei ist ihr Eisen sehr gut für unseren Körper aufnehmbar und hilft uns bei Eisenmangel und Blutarmut. Aber auch bei Erschöpfung und Ermüdung, die z.B. nach Erkältungskrankheiten auftreten können, tun wir uns mit Brennessel was Gutes, weil wir hierbei viel Eisen verbraucht haben.

Eine Brennesselkur mit (frischen) Brennesseltee im Frühjahr hilft zu entschlacken und belastende Stoffe aus dem Organismus zu schleusen. Das Blut erfährt eine Reinigung, was sich positiv an der Haut zeigen kann. Ekzeme können abheilen, Pickel und „schlechtes“ Hautbild können sich verbessern. Die Milz wird durch so eine Kur kräftig angeregt und entlastet, was sich an einem besser funktionierenden Immunsystem zeigen kann.

Aber das ist noch lange nicht alles. Die Brennessel schafft eine kräftige Anregung des Stoffwechsels und mobilisiert Harnstoffe, die sich im Gewebe festgesetzt haben. Anschließend werden die v.a. für den Rheumatiker und Gichtpatienten belastenden Stoffe über die Nieren und die ableitenden Harnorgane aus dem Körper gespült. Entgiftung und Reinigung im großen Stil!

Betrachten wir die Heilpflanze in Bezug auf die antike Mythologie so wird sie dem Kriegsgott Mars zugeordnet. Dieser stand nicht nur für blutige Schlachten (mit dem Eisen), sondern auch für Potenz und feurige Liebe durch seine ausgesprochene Männlichkeit. Hier zeigt sich ein Zusammenhang zu den Organen im Unterleib, wie Niere, Blase und Prostata. Eine „übermässige“ Männlichkeit kann mit der Kraft der Brennesselwurzel unterstützt werden. Sie kann der vergrößerten Prostatadrüse wieder zu einem normalen Zustand verhelfen. Übrigens wurde die Pflanze schon in der Antike bei „Drüsenschwellungen“ genutzt. Da kommt die Frage auf, welche Drüsen noch auf die Heilpflanze anschlagen könnten? Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Ohrspeicheldrüse (bei Mumps vergrößert), Keimdrüsen, Leber…..? Da die Brennesel auch Bestandteil von traditionellen Teemischungen bei Diabetes ist, scheint die positive Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produziert, zu stimmen.

Man könnte die Liste noch weiter führen. Fest steht: die Brennessel steht für Vitalität und Leben. Sie können sie vielseitig nutzen: als Tee, Frischpflanzensaft (z.B. von Schoenenberger), äußerlich, als (Ur-)Tinktur, homöopathisches Komplexmittel oder in Tablettenform…..

Wir beraten sie gerne bei der Auswahl. Alles Gute für Ihre Gesundheit wünscht Ihnen Steffi Full, Heilpraktikerin und pharmazeutisch-technische Assistentin

Bild: www.flickr.com/Lutz Blohm

 

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