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Nie ohne mein B12! – Was Sie bei der Therapie mit Säureblockern beachten müssen

# Mikronährstoffe | 24. August 2016

Sie sind in aller Munde, zumindest bei Menschen, die unter magensäurebedingten Beschwerden leiden: H2-Rezeptorenblocker und Protonenpumpenhemmer, kurz PPI genannt. Sie werden bei zuviel Säure-Produktion eingesetzt, also wenn eine Gastritis, Magensgeschwür, falsches Essen oder Stress ordentlich die Produktion von Magensäure ankurbeln. Zu den Säure-Verursachern gehören übrigens auch sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika  ( = entzündungshemmende Schmerzmittel) wie Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Acetylsalicylsäure.

Die Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol, Pantoprazol oder Esomeprazol blockieren die für die Magensäurebildung wichtigen Protonenpumpen. Aufgrund ihrer schnellen und zuverlässigen Wirkung und weil man sie nur einmal täglichen einnehmen muss, haben sie den älteren Wirkstoffen , den H2-Rezeptorenblockern wie Ranitidin, Cimetidin und Famotidin, längst den Rang abgelaufen. Die meisten dieser Säureblocker sind in niedriger Dosierung sowie in kleinen Packungsgrößen für eine Kurzzeittherapie von Magenbeschwerden auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Grund genug, sich mit diesen Arzneistoffen etwas genauer zu beschäftigen.

Was ist bei der Einnahme zu beachten? Wenn der Arzt nichts anderes verordnet hat, werden PPI regelmäßig einmal täglich entweder morgens oder abends, am besten auf nüchternen Magen, also mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen. Die Arzneistoffe sind selbst empfindlich gegenüber Magensäure, weshalb sie in Tabletten mit einem Schutzüberzug oder als Kapseln mit säureresistenten Perlen angeboten werden. Bitte beachten Sie: derartige Tabletten dürfen nicht geteilt oder zermörst werden, da der Wirkstoff ansonsten seine Wirksamkeit verliert!

Was ist bei einer Langzeiteinnahme zu beachten?  Bei akuten Magenbeschwerden beträgt die Therapiedauer meist 2-8 Wochen, in Einzelfällen sowie zum Schutz der Magenschleimhaut bei einer Dauertherapie mit bestimmten Rheuma- oder Schmerzmitteln kann jedoch auch eine deutlich längere Einnahme notwendig werden, die die Magensäuremenge dauerhaft verringert. Gerade bei einer über mehrere Jahre andauernden Behandlung kann es dadurch zu einigen unerwünschten Mangelerscheinungen kommen, die sich jedoch meist gut ausgleichen lassen.

So benötigen wir Menschen zur Aufnahme des für uns lebenswichtigen Vitamins B12 genügend Magensäure, die das Vitamin aus den Lebensmitteln herauslöst, damit es sich an spezielle Transporteiweiße wie den intrinsischen Faktor binden kann. Wird die Bildung der Magensäure durch die Gabe von Säureblockern langfristig gehemmt, kann nicht mehr genügend Vitamin B12 aufgenommen werden und es kommt zu Mangelerscheinungen, die sich jedoch oft erst nach 2-3 Jahren bemerkbar machen, wenn die körpereigenen Vitamin-B12-Speicher in Leber, Muskeln und Herz leer sind.

Erste Anzeichen eines derartigen Mangels können Kribbeln, Erschöpfung, Zungenbrennen, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, neurologische Störungen, aber auch Altersdemenz oder Depressionen sein. Dauert der Mangel längere Zeit an, kann es zudem zu einer lebensbedrohlichen Blutbildungsstörung kommen („perniziöse Anämie“). Informieren Sie sich daher rechtzeitig bei uns oder Ihrem Arzt, wie Sie eine derartige Unterversorgung vermeiden können, damit aus dem Mangel keine Krankheit wird oder verschaffen Sie sich mittels eines Bluttests Gewissheit über Ihre persönliche Vitamin-B12-Versorgung!

Zur Behandlung eines Mangels stehen neben unterschiedlich hoch dosierten Tabletten oder Tropfen auch entsprechende Spritzen zur Verfügung, die intramuskulär verabreicht die körpereigenen Speicher bald wieder auffüllen.

Außer Vitamin B12 benötigen jedoch auch andere Mikronährstoffe wie Calcium, Magnesium und Eisen sowie Vitamin D Magensäure zur besseren Aufnahme, so dass es auch bei diesen Vitalstoffen zu einer Unterversorgung mit entsprechenden Mangelerscheinungen kommen kann. Dabei werden Calcium und Vitamin D vor allem für gesunde, kräftige Knochen benötigt, Magnesium sorgt für eine entspannte Muskulatur und Eisen für eine ausreichende Sauerstoffversorgung mit entsprechender Leistungsfähigkeit. Achten Sie daher gerade bei einer langfristigen Therapie mit Protonenpumpenhemmern oder anderen Säureblockern auf eine ausgewogene Ernährung und sprechen Sie uns an, wenn Sie Ihre Nährstoffversorgung durch Nahrungsergänzungsmittel verbessern wollen.

Richtig angewendet, sind PPI sehr wirksame, gut verträgliche Arzneisttoffe, die die Beschwerden durch ein Zuviel an Magensäure ebenso gut bekämpfen wie sie das Risiko lebensbedrohlicher Magen-Darm-Blutungen bei der Langzeittherapie mit NSAR verringern können. Gerne stehen wir Ihnen für alle Fragen rund um Ihr Arzneimittel zur Verfügung, damit es Ihnen und Ihrem Magen richtig gut geht!

Übrigens: Nehmen Sie Säureblocker längere Zeit ein, werden durch den ständig verringerten Säuregehalt auch weniger Bakterien und fremde Mikroorganismen im Magen abgetötet, so dass die Zahl der Krankheitserreger, die in den Körper bzw. Darm gelangen, ansteigt und es häufiger zu Infektionen oder Durchfall kommen kann.

 

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