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Salz und Salze aus der Apotheke

# Tipps | 20. Oktober 2015

Salz. Für die meisten Leute ist es einfach nur Kochsalz, für den Chemiker Natriumchlorid und für den Apotheker Inhaltsstoff der physiologischen Kochsalzlösung, Grundlage von Inhalationslösungen, Nasentropfen oder Blutvolumenersatzmitteln. Dabei kann Salz noch viel mehr: Es reguliert den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt sowie den Blutdruck, sorgt für einen funktionierenden Stoffwechsel und eine gesunde Erregbarkeit von Nerven und Muskeln. Äußerlich angewendet, lindert es Beschwerden diverser Hautkrankheiten wie Akne, Neurodermitis oder Schuppenflechte.

Aber „Salz“ ist nicht nur Kochsalz, sondern auch ein Sammelbegriff für chemische Verbindungen, die aus einem Metall-Kation und einem Säurerest-Anion bestehen. Vor allem einige der anorganischen Salze werden seit langer Zeit als einfache Arzneimittel in Apotheken angeboten. Geheimnisvoll klingende Namen wie „Sal Carolinum factitium“ (künstliches Karlsbader Salz, eine als Abführmittel verwendete Mischung aus Natrium- und Kaliumsulfat, Kochsalz und Natriumcarbonat) weisen auf diese oft lange Tradition hin.

Natriumsulfat oder „Glaubersalz“ beispielsweise ist ein von dem deutschen Arzt, Apotheker und Chemiker Johann Rudolph Glauber im 17. Jahrhundert aus Kochsalz und Schwefelsäure hergestelltes Abführmittel mit recht drastischer, auf osmotischen Prinzipien beruhender Wirkung, das vor allem zur Reinigung während der Fastenzeit verwendet wird. Glauber selbst nannte es sogar „Sal mirabilis“, das „wunderbare“ oder „erstaunliche“ Salz.

Wunderbare Wirkungen zeigen auch die „Riechsalze“ auf der Basis von Ammoniumcarbonat, die, in kleine Fläschchen abgefüllt, früher vor allem bei der Damenwelt neben Korsett und Federschmuck zur Standardausrüstung gehörten. Der aus ihnen freigesetzte Ammoniak wirkt anregend bei Schwindel- und Ohnmachtsanfällen und bewahrte so manche Dame vor der einen oder anderen Unpässlichkeit.

Das Magnesium-haltige Pendant zum Glaubersalz ist das „Bittersalz“, das ebenfalls abführend wirkt. Beide Salze greifen in den Elektrolythaushalt ein und eignen sich weder für jeden noch für den Dauergebrauch. Magnesiumsalze sind jedoch auch ein gutes Beispiel für die unterschiedlichen Eigenschaften, die ähnliche Salze je nach verwendetem Säurerest aufweisen können. So sind die Magnesiumsalze organischer Säuren wie die Citrate oder Aspartate meist viel besser löslich und bioverfügbar als Salze mit anorganischen Säuren, was bei der Behandlung von Magnesiummangelzuständen eine wichtige Rolle spielen kann. Aber das ist eigentlich ein eigenes Kapitel für sich, zu dem Sie sich am besten bei uns beraten lassen. Denn Salz ist noch lange nicht gleich Salz!

Wussten Sie das eigentlich?
Salzgurgeln für Hals und Stimme: Rühren Sie einen halben Teelöffel Salz in eine Tasse warmes Wasser und gurgeln Sie damit morgens nach dem Aufstehen und mehrmals täglich möglichst nach jeder Mahlzeit. Das Salz löst Schleim und Speisereste von den Mandeln.

Salz bei Insektenstichen: Bei Insektenstichen helfen Wasser (Spucke) und Salz, die man auf den Stich gibt. Das Salz desinfiziert und lindert Juckreiz und Schmerzen.

 

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